Vor etwa 2 Monaten hatte ich ein Schlüsselerlebnis… das Thema „fridays for future“ war längst in aller Munde und ich dachte, zumindest ein kleines bisschen Sensibilität für dieses Thema sollte doch inzwischen bei allen angekommen sein… Ich war einkaufen, hatte wie immer meine diversen Obstbeutelchen und Körbe dabei… zuerst fiel mir bei DM die Frau vor mir an der Kasse auf, die nach 2 kostenlosen Waschmitteldosierbechern aus Plastik fragte. Abgesehen davon, dass ich nicht wusste, dass es sowas dort gibt, fragte ich mich, wofür braucht man davon gleich 2? Und wenn man schon jemals Waschmittel verwendet hat, müsste man doch auch noch den Dosierbecher haben und weiterverwenden können…
Danach war ich bei Rewe und an der Kasse neben mir fragte eine Kundin, die 2 Papiertüten aufs Band legte, ob es denn keine Plastiktüten mehr gebe, die hätte sie lieber gehabt… Mal davon abgesehen, dass ich noch nie in meinem Leben eine Plastiktüte gekauft habe und immer schon Taschen oder Körbe im Auto habe, kann man im Notfall auch mal einen Karton in irgendeinem Regal finden und zum Transport verwenden…
Zu guter Letzt war ich dann vor unserem Haus am Ausladen und ein Nachbar von Gegenüber lud auch seine Einkäufe aus… Großeinkauf in 7 nagelneuen Plastiktüten und dazu 6 Sixpacks Wasser in Einwegflaschen! Das Thema ist also noch längst nicht bei allen angekommen! Die beiden Frauen sahen in meinen Augen „vollkommen normal“ aus, mit kleinen Kindern und insgesamt „wie du und ich“… und das Verhalten hat mich so schockiert.
Dann war Filip als einziger aus seiner Klasse auf einer Fridays for Future Demo… er hatte vorher versucht, Klassenkameraden zu mobilisieren, aber das Interesse war quasi nicht vorhanden… 3 Kinder wollten mit, durften aber nicht und dem Rest war es komplett egal, was da passiert… Und Schule und Lehrer? Ich sags mal so, für seinen Einsatz beim EM-Quali-Spiel am vergangenen Dienstag war es reine Formsache, „natürlich bekommt er dafür frei“ (entschuldigt, versteht sich)… für die Demo wussten wir ja, dass das unentschuldigte Stunden sind- aber die „nette“ Französischlehrerin drohte auch noch weitere Konsequenzen an und insgesamt gibt es an der Schule überhaupt kein Verständnis für alles, was mit den Demos und dem Thema zusammenhängt.
Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf! Die ersten Skizzen entstanden und es wurden immer mehr, je länger ich über unsere Erde nachdachte… die Ozeane, der Plastikwahnsinn, Insektensterben, Kinder, die nicht mehr spielen, sondern sich nur noch digital berieseln lassen… Und so waren es am Ende 4 verschiedene Stoffdesigns! Ich habe keine Ahnung, ob das Motive sind, die man gerne auf der Kleidung trägt… sie sind kritisch und zum Teil „mit erhobenem Zeigefinger“… aber Daniele wäre nicht Lillestoff, wenn sie nicht gleich gesagt hätte „egal, das ist ein wichtiges Thema, das machen wir!“.
Also präsentiere ich euch hier meine Kollektion „save our future“, die es ab heute in der Händlervorbestellung gibt und die in etwa 2 Wochen für alle zu haben ist!
Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, das Thema endlich in alle Köpfe zu bekommen und die Welt Stück für Stück besser zu machen! Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben!
Wir sind auch nicht bis ins Letzte konsequent und haben noch viel „Luft nach oben“, aber wir werden Schritt für Schritt besser und Bewusster. Bei manchen Dingen ist es schwer aber bei vielen Dingen ist es ganz leicht. Man muss nur drüber nachdenken und nicht einfach immer das nehmen oder machen, was einem vorgesetzt wird. Es gibt so viele Alternativen (und für manches braucht man noch nicht mal eine Alternative, manches kann man auch einfach ersatzlos weglassen)…
Ich widme die Kollektion meinem lieben Onkel Franz, der uns heute Nacht für immer verlassen hat und der ein großer Natur- und Menschenfreund war… ich erinnere mich gut an den „Atomkraft? Nein danke!“ Aufkleber, den er schon in den 70ern auf seinem Auto hatte… hätten wir Menschen doch nur damals schon was getan, anstatt immer nur höher, schneller, weiter zu wollen…
Liebe Susanne,
Ganz wunderbarer Stoff, ich denke genauso wie du und finde das sehr sehr unterstützenswert. Als Bildwissenschaftlerin beeinflusse ich bereits subtil meine Umgebung, wo es nur geht. Nach dem Club of Rome – Weckruf 1972 entstand 1973 das Bilderbuch „Die Barbapapas machen alles besser“. Schon kleine Kinder begreifen damit die Grundzüge der Umweltproblematik. In meiner Grundschule hing ein Wandfries, ich habe fast 10 Jahre nach der Quelle gesucht, weil ich als Kind oft über die Bilder nachgedacht habe. Sie wurden vor kurzem neu aufgelegt: „Alle Jahre wieder saust der Presslufthammer nieder oder die Veränderung der Landschaft“ aus dem Sauerländer-Verlag. Sehr lehrreich und leicht verständlich. Meine Kinder tragen auch das T-Shirt „Save the Bees“ von Mini Boden und aus Frankreich den Strickpulli „Is Plastic over?“ von Bobo Choses. Ich hoffe, über viele kleine Mosaiksteinchen Denkanstöße zu geben, ohne dauernd über das Thema reden zu müssen. Raus in die Natur, die Kleinsten brauchen ganz viel Naturpädagogik und natürliches freies Spielen draußen! Man muss ihnen die Schönheit einer natürlichen Umgebung und die Materialqualität plastikfreier Spielsachen anbieten. Ab und zu muss man Kompromisse machen mit Mainstreamscheußlichkeiten, damit die Kinder nicht total raus sind , aber unser Nachwuchs begreift sehr wohl, dass viele Menschen sehr wenig Bereitschaft zeigen, über wesentliche Werte nachzudenken. Deine Stoffe sind ein großartiger Beitrag, mach weiter so!
In der Kindermode und Spielwelt sind erschreckend geistlose Designs dominant, das war in den 70ern und 80ern viel durchdachter. Wir spielen fast nur alte Puzzles und Brettspiele, weil die Ästhetik kindgerechter ist. Herder-Spiele z.B,., die alte Sagaland-Version von Ravensburger, alte Ravensburger Puzzles, gerade die ersten 10 Lebensjahre sind visuell sehr prägend. Umso schockierender, auf welche Bildwelten Kinder heutzutage für Profit geprägt werden!
Deine Bilder sind ein toller Gegenentwurf!
Liebe Sabrina,
ach, wie toll!
Vielen Dank für deine Nachricht, das freut mich sehr!
Liebe Grüße von susa
Genial! Und da schon eines deiner Stöffchen gerahmt die Wand meine Kita Gruppe ziert, werde ich alle dieser Motive in der Kita verewigen! Im letzten Jahr war das Thema „Bienen“ bei uns schon präsent, jetzt ist es „Nachhaltigkeit“. Und so schön dargestellt, bleibt es vielleicht schon bei den Kleinsten im Köpfchen hängen! ❤️